Der Arbeitskreis Energie und Wasser des Internationalen Controller Vereins, dessen stellvertretende Leiterin ich bin, tagte auf Einladung der Fa. HKS Informatik (www.hksinformatik.de) im September 2010 in Kühlungsborn. Mit gelegentlichen, vom Winde verwehten Blicken auf die stürmische Ostsee ging es diesmal um die beiden Themen: • Investitionsrechnung und • Soft Skills für Controller. Beim Thema Investitionsrechnung wurde schnell klar, dass wir Controller i.d.R. noch keinen vollständigen Steuerungskreis für das Investitionsmanagement aufgebaut haben. Als häufigste Fehler oder Probleme im Investitionsmanagement wurden folgende erarbeitet: • Ein klares Konzept fehlt. • Es gibt keinen geschlossenen Regel-/Managementkreis. • Es gibt keine Richtlinien bzw. die Verfahren werden verwässert. • Die Entscheidungsorgane sind überlastet. • Die Investitionsalternative sind unklar, werden nicht ermittelt. • Es fehlen geeignete Investitionsmodelle. • Die Entscheidungsprozesse sind zu träge. Gerade in der Auseinandersetzung zwischen den kaufmännisch geprägten Controllern und Techniker sorgt das Hinterfragen von Investitionsentscheidungen („Wozu benötigen wir genau diese Investition?“) häufig zu Konflikten, wie wir an anschaulichen Beispielen der Teilnehmer erfahren konnten. Selten werden Investitionen in der Praxis nach einem angemessenen Zeitraum nachkalkuliert. Die Sammlung aller bekannten Investitionsverfahren brachte auch eine gewisse Einseitigkeit in der Anwendung zutage. Zwar waren die gängigsten dynamischen Verfahren, wie • Kapitalwertmethode • Annuitätenmethode • Interner Zinsfuß • DCF-Methode • Baldwin-Methode • Amortisationsmethode (Pay-Back-Periode) mehr oder weniger bekannt. In den Unternehmen unserer Teilnehmer werden bislang jedoch meist nur einseitige Betrachtungen auf Basis eines Verfahrens erstellt. Das Kennenlernen der Software Easy Decision (http://bit.ly/9RRvuQ) von unserem Gastgeber HKS Informatik rundete das Thema ab. Wesentliche Erkenntnisse: • Aufbau eines Investitionsmanagementkreises und Berücksichtigen aller Phasen des Investitionslebenszyklus (Vorphase, Betriebsphase und Abbruchphase) bei der Entscheidung • Wirtschaftliche, strategische, technische oder auch politische Zielsetzungen der Investition vorab klären und später nachprüfen • Standardfrage für jede Investitionsentscheidung: Welche Kennzahlen bringt die Investition voran?
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