Oh je! Ihr Gesprächspartner …

… redet die ganze Zeit darüber, wie problematisch die Dinge laufen und glaubt nicht daran, dass sich das jemals ändern wird.

… erklärt Ihnen lang und breit, welche Vorgehensweisen Instrumente nicht anwendbar sind.

… beharrt darauf, dass in seinem Bereich immer so gehandelt wird.

In solchen Situationen wünscht man sich einen Zauberstab, der das Gespräch wieder in eine andere, förderliche Richtung lenkt.

Hier sind gleich mehrere solcher Zauberstäbe für Sie, und zwar in Form von vier wirkungsvollen sprachlichen Kurzinterventionen (in Anlehnung an M. Prior), mit denen Sie jedes Gespräch in konstruktive Bahnen lenken:

„In der Vergangenheit /Bisher …“ – Von der Problemsicht zur Lösung
=> Ihr Gesprächspartner sagt Sätze wie: „Die Kostenstellenberichte werden sowieso von keinem verstanden.“
=> Sie antworten: „In der Vergangenheit(alternativ: Bisher) hat niemand die Kostenstellenberichte verstanden?! Was müssen wir denn ändern, damit die Berichte verstanden werden können?“

Sie ziehen mit „In der Vergangenheit …“ sprachlich eine klare Grenze zwischen bisher und heute und eröffnen die Idee, dass der aktuelle Zustand nicht ewig andauern muss.

„Sondern?“ – Nach Alternativen fragen
=> Ihr Gesprächspartner erklärt Ihnen lang und breit, was er alles nicht will oder sagt Sätze wie: „Ich kann aber nicht auf jeden Rücksicht nehmen!“ oder „Wir wollen nicht jeden Kunden glücklich machen.“
=> Sie fragen: „Sondern…?“ und warten nun geduldig ab, während Ihr Gesprächspartner anfängt über die konkreten Alternativen nachzufragen.

Die meisten Menschen wissen genau, was sie nicht wollen. Positives, konkrete Ziele und Wünsche zu formulieren, fällt dagegen schwerer. Mit der kleinen Intervention „Sondern? helfen Sie Ihrem Gesprächspartner aus der negativen Denkspur zu kommen und die Gedanken in die andere, positive Richtung zu schicken.

„Wirklich immer?“ – Die Ausnahme(n) finden helfen
=> Ihr Gesprächspartner sagt so etwas wie: „Die Techniker überziehen immer ihr Budget.“
=> Sie fragen charmant nach: „Wirklich immer?“

Das Wörtchen „immer“ wird bei Problembeschreibungen gern benutzt. Es vergrößert jedoch ein Problem und lässt Gedanken an eine Lösung nicht zu. Es ist daher hilfreich, dieses umfassende „immer“ infrage zu stellen. Dies gelingt durch die Frage

„..noch nicht …“ – Hoffung geben, dass die Problemsicht vorüber gehen kann
=> Ihr Gesprächspartner sagt: „Ich halte diese Strategie für völlig unrealistisch und nicht umsetzbar.“
=> Sie reagieren: „Ich verstehe: Sie sehen sich jetzt noch nicht in der Lage, diese Strategie umzusetzen. Lassen Sie uns mal gemeinsam überlegen, was wir noch nicht geklärt haben, damit die Umsetzung realistischer wird.“

Manche Menschen tun sich schwer damit, neue Wege zu beschreiten und umzudenken. Sie brauchen etwas mehr Zeit und Hoffnung und das Gefühl, verstanden zu werden. Mit „… noch nicht …“ können Sie neue Wege und Ziele aufzeigen, die eben nur „noch nicht“ erreicht werden konnten.

Wo könnten Sie die Wirkungsweise dieser Miniinterventionen denn demnächst in Ihrem Alltag testen?